30.03.2023

Kombiklassen

In Oberau wird eine jahrgangskombinierte Klasse in der Eingangsstufe 1/2 als flexible Form geführt.

Die Grundschule von heute steht vor vielfältigen Herausforderungen. Die Veränderungen der Kinder im Aufwachsen wirken sich auf den Unterricht aus. Neue Erziehungsaufgaben und das Leistungsspektrum innerhalb einer Jahrgangsklasse werden immer heterogener.

Die Kinder früherer Generationen konnten in der Großfamilie und im gemeinsamen Spiel mit Kindern aus der Nachbarschaft soziales Verhalten einüben: Wechselnd „Kleiner“ oder „Größer“ sein, sich selbst einschätzen, sich über- oder unterordnen, Konflikte eigenständig und produktiv lösen waren tägliche Erfahrungen. Einen Ausgleich für diese nun reduziert vorhandenen Möglichkeiten kann bis zu einem gewissen Grad das gemeinsame Lernen in der jahrgangskombinierten Klasse bieten. Die Jahrgangskombination geht von der Idee aus, die vorhandene Heterogenität, die vorhandenen Unterschiede zu verstärken, um diese dann konstruktiv und gezielt zu nutzen. Die große Chance liegt vor allem in den Möglichkeiten der Schüler, sich gegenseitig beim Lernen zu unterstützen, da gegenseitige Hilfe hier größer als in Jahrgangsklassen ist, da die notwendige Hilfestellung deutlicher zu erkennen ist. Die Schüler, die einem Mitschüler einen Sachverhalt oder Lerngegenstand so erklären können, dass der andere es versteht, hat sein Wissen fest verankert (lebenslanges Lernen). Die Herausforderung der Lehrkraft besteht darin, ein breites Spektrum an Aufgaben anzubieten. So kann jedes Kind, gemäß seinen Fähigkeiten, unterschiedliche Aufgaben bearbeiten. Neben den bekannten Methoden der Wissensaneignung (empfangen von Wissen) haben deshalb die Teamfähigkeit und der aktive Prozess des Lernenden einen wichtigen Stellenwert. Kinder lernen in Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit, mit Lerntheken, Werkstätten, einzelnen Bausteinen, Wochen- und Arbeitsplänen, in freien und in geführten Phasen eigenständig und zielstrebig zu arbeiten. In gemeinsamen Stunden oder in Differenzierungsstunden, in denen nur jeweils eine Jahrgangsstufe unterrichtet wird, werden die Schüler mit den neuen Themen vertraut gemacht. Vor allem die freien Unterrichtsphasen geben großen Raum für individuelles Lernen und Fördern.

 

Cristina Salzer, Lin

 

 

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